An ungeraden Tagen neu

Mittwoch, 30. Januar 2008

Zum Teufel mit Epson!

Epson-Drucker sind für einen Großteil des Leids auf dieser Welt verantwortlich. Demnächst wird meiner stellvertretend für alle anderen dem Feuer übergeben.

Samstag, 26. Januar 2008

Zeitungslektüre

Nachdem die Premiere der mäßigen Menschenfeind-Inszenierung von Karin Henkel über die Bühne ist, kuriere ich meinen Kater von der Feier mit im Treppenhaus liegengebliebenen Zeitungen.

Nach Sibirien geschickt
Die Bild inszeniert Erlebnispädagogik für einen deutschen Jugendlichen in Sibirien als Skandal und hat damit großen Erfolg. Als Folge gibt es auch in anderen Zeitungen eine Debatte über Sinn und Zweck von Erlebnispädagogik. Tanyev Schultz schreibt den Kommentar "Sibirien ist keine Lösung" in der Süddeutschen vom 18. Januar (S. 4) und nimmt dabei das gleiche Reizwort in den Mund wie die Bild. Dabei geht es eigentlich um Fälle von ermordeten Betreuern in Griechenland und um für Monate entlaufene Jugendliche in Kirgisien.
Die Initiative der Bild hätte wohl weder Erfolg mit Alaska noch mit dem Nordkap gehabt. Sibirien macht in Deutschland ein Fass auf, in dem der Ostfeldzug – obwohl er nie in Sibirien ankam – und Gulags für sowjetische Oppositionelle schwimmen. Der Bild zu ihrer kulturellen Sensibilität für den Standort Deutschland zu gratulieren.

Billig gemacht, teuer gelagert
Michael Cieply schreibt über Folgen der Umstellung auf Digitalaufnahmen in Hollywood. Studios lagern ihre analogen Film-Masters in Salzstöcken in Nevada. Das kostet pro Film und Jahr 1059 Dollar. Einen digital gedrehten Film zu lagern und zu erhalten - inklusive regelmäßigen Umkopierens auf neue Träger - kostet zwölfmal so viel. Weil man dem Umkopieren nicht vertraut, wird jeder digital gedrehte Film auch als Analogkopie - wie gehabt als langer Streifen von Bildchen - gelagert. New York Times (Beilage der Süddeutschen vom 7. Januar), 5.

Italo Disco Revival
Paul-Philipp Hanske schreibt irgendwo in der Süddeutschen über das Revival von Italo Disco in New York. Er meint damit zeitgenössische Bands wie Chromatics und Glass Candy. Ich finde beide sehr langweilig. Die Synthie-Sounds klingen nett, aber das schleppt sich so. Süßer Kaugummi, den man schon länger im Mund hat. Es ist auch viel zu langsam.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Michel Foucault, "Truth and Power"



The important thing here, I believe, is that truth isn't outside power, or lacking in power: contrary to a myth whose history and function would repay further study, truth isn't the reward of free spirits, the child of protracted solitude, nor the privilege of those who have succeeded in liberating themselves. Truth is a thing of this world: it is produced only by virtue of multiple forms of constraint. And it induces regular effects of power. Each society has its régime of truth, its 'general politics' of truth: that is, the types of discourse which it accepts and makes function as true [...]

The problem is not changing people's consciousness - or what's in their heads - but the political economic, institutional régime of the production of truth.

It's not a matter of emancipating truth from every system of power (which would be a chimera, for truth is already power) but of detaching the power of truth from the forms of hegemony, social, economic and cultural, within which it operates at the present time.

The political question, to sum up, is not error, illusion, alienated consciousness or ideology; it is truth itself.

Power/Knowledge (New York: Pantheon Books, 1980), 131-3.

Freitag, 18. Januar 2008

Besuch

Ein alter Freund war da. Auf der Durchfahrt von Bordeaux nach Hannover vorbei geschaut. Es sagt jemand: "Nicht so viel, meine Frau wartet mit dem Essen. Ist lieb gemeint, aber ich muss weiter."

Ich meine, er hat angerufen, nicht ich.

Sich verlieben und heiraten finde ich nett. Mache ich vielleicht auch mal. Aber diese "Ich bin jetzt verheiratet" Haltung...

Wann hatte ich die Haltung "Ich geh noch zur Schule", "Ich bin Student", "Ich bin am Theater" oder "Ich promoviere"? Vielleicht manchmal um jemanden zu beeindrucken.

Was wollte er bei mir?

Mittwoch, 16. Januar 2008

Fünfmal Islam



Notizen:

- die Situation einer Talk-Show suggeriert freie Meinungsäußerung. Andererseits gibt sich der Videoblogger, der sowohl den Moderator als auch seine Gäste spielt, überhaupt keine Mühe seine Präferenz zu verheimlichen :)

- der Blogger macht einen Unterschied zwischen einem extremist und fundamentalist

- frage mich, welche Richtung dem Blogger am wenigsten zusagt :)

- verstehe nicht, wieso das Video "5 Pillars of Western Identity" heißt


Dawah Works

Samstag, 12. Januar 2008

Fiesta Lucha Amada im Gebäude 9

Trotz Anti-usw. tragen alle Latin-Revolutionäre die gleiche Mütze von H&M wie ich.




Samstag, 5. Januar 2008

Drei Entdeckungen des neuen Jahres

.flac
Ein verlustfrei komprimiertes Audioformat. Im Gegensatz zu .mp3 wird beim Komprimieren an der eigentlichen Audioinformation nichts geändert sondern nur am Umzu der Datei. Das heißt es lässt sich die Audiodatei auch wieder vollständig herstellen, zum Beispiel um eine Audio-CD zu brennen. Es wird auf 30-70% komprimiert. Die Dateien sind also drei- bis siebenmal so groß wie mp3s, aber Festplattenplatz kost ja nichts. CDs oder anderes Audio wird mit Exact Audio Copy komprimiert und mit VLC Media Player abgespielt zum Beispiel.

Kolumba
Das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Eigentlich modernistischer Bau, der aber die Ruinen der St. Kolumba-Kirche und etlicher Vorbauten integriert. Zur Ausstellung habe ich noch keine Meinung. Aber ich hatte eine schöne Zeit da.

Mühlen Kölsch
Lecker. The best Kölsch ever.


All diese Sachen gibt es schon ganz lange - wieso musste es 2008 werden bis ich sie entdecke?

Dienstag, 1. Januar 2008

Disco 2008

Nachdem in letzter Zeit viel Soul, Funk und Retrozeugs dran war, zum Beispiel vom Titty Twister Orchestra war es gestern Zeit für 4 to the Floor bei Rien ne va plus im Sensor.

Zehn Sachen die tanzmäßig dieses Jahr nicht gehen - und elf die gehen:


DISCO 2008 OHNE

auf der Tanzfläche stehen

dicke Jacken, Kaputzenpullis, Schlabber-T-Shirts und Schals

Jungs, die darauf warten, dass ein besoffenes Mädchen ihnen in den Arm fällt

zu Hause üben und dann aller Welt zeigen

sich küssen beim Tanzen

sich unterhalten beim Tanzen

mich unaufgefordert anfassen

Leute die riechen

schwarze Männer und weiße Frauen beim Vorspiel vor Mitternacht

meine weißen Schuhe:



DISCO 2008 MIT

Bewegung

dem Wort Disco

dem DJ mit dem Schachspieler-Haarschnitt von gestern abend

sich als Tänzer/in definieren, wie Anna

Sachen die auf dem Weg zum Klo passieren

Techno DJs die "Killing in the Name of" mischen

Stempel verschwitzen

Gesprächen beim Anstehen

sich treffen, verlieren und nach Wochen wieder sehen

frische Luft schnappen

dem Tsunami und dem Sensor